Matthijs Maris

6. Oktober 2017 bis 7. Januar 2018

Märchenhafte Figuren, imposante Landschaften und geheimnisvolle Szenen prägen das Werk des Malers Matthijs Maris (1839-1917). Vom 6. Oktober 2017 bis zum 7. Januar 2018 präsentiert das Rijksmuseum eine große Werkschau dieses romantischen Bohemiens. Matthijs, der mittlere der als Maler der Haager Schule bekannten Maris-Brüder, entwickelte einen eigenen Stil. Eine Reise durch Deutschland 1860 machte ihn mit den Arbeiten der Deutschen Romantik bekannt, die sein Schaffen ebenso beeinflußten wie die Präraffaeliten. Maris lebte und arbeitete hauptsächlich in Paris und London. Sein exzentrischer Lebensstil und seine eigenwilligen Gemälde inspirierten wiederum junge Künstler, darunter Vincent van Gogh, der ihn in Paris aufsuchte. Die Ausstellung 'Matthijs Maris' umfasst 75 Gemälde, Zeichnungen, Radierungen und Kunsthandwerk. Damit wird erstmals ein vollständiger Überblick über sein Oeuvre gezeigt, dank einzigartiger Leihgaben, einschließlich der aus der Burrell Collection in Glasgow.

maris Matthijs Maris, Head of a Woman, 1894/98-1906. Museum Boijmans Van Beuningen1874 in Paris malt Matthijs Maris Die Schmetterlinge, ein lebhaftes, farbenfrohes Gemälde, das ein Mädchen darstellt, auf dem Rücken im Gras liegend, umgeben von unzähligen flatternden Schmetterlingen. Das Gemälde gilt als sein Opus Magnum und erzielte einen Rekordpreis. Als Maris 1917 in London stirbt, steht das Bild Vanished Illusions auf seiner Staffelei. Sein letztes Gemälde, an dem er 17 Jahre gearbeitet hat, zeigt eine Frau, die nach vorne gebeugt auf den Stufen eines Altars liegt oder auf die sie vielleicht gefallen ist. Es ist in vielen Schichten von Grau und Ocker gemalt, durch die das Sujet erst langsam erkennbar wird.

Wer war dieser Künstler, und was ist mit ihm passiert? Die Ausstellung Matthijs Maris erzählt die Geschichte dieses Eigenbrödlers, der zu seiner Zeit weltberühmt war und Kultstatus genoß, aber am Ende ein einsames und abgeschiedenes Leben in seinem Londoner Studio führte. Er war der mittlere der Maris-Brüder. Jacob und Willem wurden berühmte Maler aus der Haager Schule, Matthijs aber nahm einen eigenen Weg, sowohl thematisch als auch mit seiner experimentellen Technik.

Die Burrell Coillection in Glasgow

Leihgaben aus der Burrell-Sammlung in Glasgow haben es dem Rijksmuseum ermöglicht, einen breite und vollständige Werkschau von Matthijs Maris zu präsentieren. Die Burrell-Sammlung wurde von Sir William Burrell (1861-1951), einem Schiffsmagnaten, der unter anderem Werke von Maris sammelte, geschaffen. Nach seinem Tod hinterließ er seine gesamte Sammlung der Stadt Glasgow unter der Bedingung, dass sie niemals ein Meer überqueren dürfe. Da das Museum aber bis 2020 aufgrund umfangreicher Renovierungsarbeiten geschlossen ist, machte das schottische Parlament eine Ausnahme und erteilte die Erlaubnis, ausgewählte Arbeiten von Maris im Rijksmuseum zu zeigen.

Die Ausstellung Matthijs Maris wird ermöglicht durch Stichting Victor Heiloo/Rijksmuseum Fonds, Fonds21, J.A.J. En M.A. Risseeuw Fonds / Rijksmuseum Fonds, Stichting Gifted Art sowie einen anonymen Nachlass.

Veröffentlichungen

Die Ausstellung wird von zwei Veröffentlichungen begleitet: Matthijs Maris und Maris at Work . Matthijs Maris ist eine umfassende Monographie von Richard Bionda, einem bedeutenden Experten für Maris. Bionda stützt seine Biographie und die Analyse von Maris' Malerei auf die umfangreiche Korrespondenz, die der Künstler hinterlassen hat, sowie auf die zahlreichen Kritiken und Publikationen seiner Zeit.

Matthijs Maris; auf Englisch; ca. 304 Seiten; 40 EUR
ISBN: 978-94-6208-381-3

In Maris at Work werden die Ergebnisse der Forschungen zu Maris' Maltechnik gleichzeitig mit der Eröffnung der Ausstellung publiziert. Das Forscher-Team des Rijksmuseums hat 16 Gemälde und ein Pastell untersucht, um das Geheimnis seiner Technik zu entdecken. Die Ergebnisse werden auch auf einem Symposium am 14. Dezember 2017 im Rijksmuseum präsentiert. Die technische Forschung wird durch die Victor Heiloo Foundation / Rijksmuseum Fonds unterstützt.

Maris at Work; auf Englisch; ca. 112 Seiten; 30 EUR
ISBN: 978-94-6208-382-0