20. Februar 2016 bis 22. Mai 2016
Das Rijksmuseum trägt erstmals alle Versionen des Gemäldes „Mädchen im Kimono“ des Malers George Hendrik Breitner zusammen.
Das Rijksmuseum trägt erstmals alle Versionen des Gemäldes „Mädchen im Kimono“ des Malers George Hendrik Breitner zusammen.
Die zahlreichen Variationen eines Mädchens im Kimono, das als Ikone des Japonismus gilt, entstanden in den Jahren 1893-1896. Das junge Mädchen Geesje Kwak stand für fast all seine Gemälde Modell und erlangte damit durch Breitner Unsterblichkeit. Die Ausstellung beruht auf neuesten Untersuchungen und zeigt erstmals die vollständige Serie aus 14 Gemälden, darunter ein bisher unbekanntes Werk 'Mädchen im roten Kimono' aus einer Privatsammlung. Neben Gemälden sind auch Zeichnungen, Skizzen und Fotos zu sehen, die vom Künstler zur Vorbereitung angefertigt worden waren. Die Ausstellung läuft vom 20. Februar bis zum 22. Mai 2016 und ist im Philipsflügel des Rijksmuseum zu sehen.
Anmerkungen in Breitners Skizzenbuch und Fotos geben einen Hinweis darauf, dass es ein junges Mädchen namens Geesje Kwak war, das im Alter zwischen 16 und 18 Jahren für den Maler Modell stand. Geesje Kwak stammte aus einer Schifferfamilie aus der nordniederländischen Zaan-Region und zog im Jahr 1880 nach Amsterdam. Ihr junges, unschuldiges Gesicht und ihr graziler Körperbau trugen wesentlich zur Ausstrahlung einer zarten Sinnlichkeit bei, die die gesamte Serie kennzeichnet.
Geesje Kwak posierte wechselweise in einem roten, weißen und blauen japanischen Kimono. Seit seinem Aufenthalt in Paris im Jahr 1884, wo der Japonismus das Modebild dominierte, war Breitner von der japanischen Kunst fasziniert. Auch in den Niederlanden wurden in diesen Jahren japanische Abende abgehalten und japanische Stiche ausgestellt. Auch Breitner selbst sammelte solche Holzschnitte.
In der Vergangenheit fanden bereits häufiger Ausstellungen statt, die diesem geliebten Thema von Breitner gewidmet waren, alle Gemälde des „Mädchens im Kimono“ wurden jedoch noch nie zuvor zusammen an einem Ort gezeigt. Indem alle Mädchen im Kimono in Kombination mit den Vorstudien in Form von Zeichnungen, Skizzen, Fotos, Staffelei und Malkiste von Breitner zusammengetragen wurden, vermittelt die Ausstellung außerdem einen Eindruck, wie der Maler an der Lauriergracht in Amsterdam zu Werke ging. Hierdurch bot sich die einzigartige Gelegenheit, technische Studien durchzuführen, bei denen überraschende neue Erkenntnisse zu Tage traten, auf die auf der Ausstellung und in der dazugehörigen Publikation ausführlich eingegangen wird.
Insgesamt sind 20 Gemälde zu sehen, darunter 13 Mädchen im Kimono und ein Aktgemälde. Darüber hinaus werden 15 Zeichnungen und 15 Fotos gezeigt, dazu noch japanische Stiche. Zur Ausstellung gehören auch zwei wunderschöne Kimonos aus der gleichen Epoche wie die Exemplare, die auf den Gemälden zu bewundern sind.
George Hendrik Breitner wurde im Jahr 1857 in Rotterdam geboren. 1876 besuchte er die Akademie in Den Haag und arbeitete anschließend ein Jahr im Atelier von Willem Maris. In dieser Anfangsperiode wurde er von den Malern der Haager Schule beeinflusst. Breitner suchte sich seine Modelle vorzugsweise aus den unteren Klassen aus: Arbeiter, Dienstmädchen und Bewohner von Arbeitervierteln. Er sah sich selbst alsLe peintre du peuple, Volksmaler. Im Jahr 1886 zog er nach Amsterdam, wo er unter anderem das Stadtleben in Skizzen, Gemälden und auf Fotos festhielt. Gelegentlich fertigte er von einem Entwurf verschiedene Abbildungen an, aus unterschiedlichen Perspektiven oder unter wechselnden Witterungsbedingungen. Die Fotos dienten hin und wieder direkt als Vorlage für ein bestimmtes Gemälde, wie dies bei den Mädchen im Kimono der Fall ist. Breitner war ein Zeitgenosse von Isaac Israëls. Beide Maler zählen zum Amsterdamer Impressionismus.
Suzanne Veldink u.M. von Nienke Woltman, Breitner: Meisje in kimono, Rijksmuseum 2016
Jeden Samstag und Sonntag finden Führungen ohne Voranmeldung auf Niederländisch und Englisch statt. € 5 pro Person. Auch als Gruppenführung buchbar.
City of Sin (Stadt der Sünde). Representing the Urban Underbelly in Nineteenth Century Art (Darstellung der urbanen Schattenseite in der Kunst des 19. Jahrhunderts).
Organisation: ESNA (European Society for Nineteenth-Century Art), Rijksmuseum und Van Gogh Museum.
Donnerstag, 19. und Freitag, 20. Mai, Auditorium Rijksmuseum.
Für weitere Informationen: https://esnaonline.wordpress.com/